Vom Capim-Açu zum Farol da Sapata
Die längste Wanderung, die man auf Fernando de Noronha machen kann, führte mich in den äußersten Südwesten der Insel. Gleichzeitig ist diese auch eine der wenigen Wanderungen, die mit einem Führer gemacht werden muss. Diesen hatte ich tags zuvor in einer Agentur in Vila dos Remédios organisiert. Ausgangspunkt der Wanderung ist die Info- und Kontrollstation des Nationalparks in Vila da Quixaba. Der eigentliche Start des Pfades ist 1.500 Meter weiter. Hier ist, wie überall im Nationalpark, alles wieder wunderbar beschildert und kartografiert. Auf einer Tafel sind Verlauf des Pfades, Distanzen und Aussichtspunkte angegeben. Der Pfad zum ersten Aussichtspunkt geht gleich rechts vom Hauptpfad ab. Wir erreichten die Stelle nach 300 Metern schnell. Hier am Mirante do VOR – ich weiß leider nicht, wofür dieses Kürzel steht – konnte ich in der Ferne den Leuchtturm sehen, den wir später besuchen würden. Zurück auf dem Hauptpfad gibt es wenig später zur linken Seite den Aussichtspunkt der Viração. Dann folgt ein längerer Abschnitt durch Wald zur Abzweigung zum Leuchtturm. Dabei kamen wir an einem großen seltsamen Baum vorbei, dessen Äste von oben herab hängen und sobald sie den Boden erreichen dort verankern. Nach der Abzweigung geht es nochmal kräftig bergauf zum weißen Leuchtturm von Sapata. Hier führen zwei nicht näher beschriebene, aber gut erkennbare, Pfade zu zwei weiteren Aussichtspunkten. Vom ersten überblickte ich die Nordwestküste und das Inselinnere. Und vom zweiten schaute ich auf die äußerste schmale Landspitze, Ponta da Sapata genannt.
Zurück zum Leuchtturm geht es nur noch bergab bis zum spektakulärsten Aussichtspunkt der Wanderung. Hier am Capim-Açu konnte ich die ganze raue Südostküste entlang schauen bis zur Praia do Leão. In diesem Bereich betraten wir (verbotenerweise) eine Stelle, wo sich viele Vögel aufhielten, die überraschend keinerlei Scheu zeigten. Nach dem Abstieg auf Meereshöhe machten wir eine halbstündige Rast im Schatten einer Höhle. Nach der Stärkung fing dann der Teil an, wofür man den Führer wirklich braucht. Es ist der lange, etwas beschwerliche und nicht markierte Weg während dreieinhalb Kilometer über große Steine die Küste entlang zur Praia do Leão. Dieser Abschnitt darf übrigens nur bei Ebbe begangen werden. Unterwegs hatten wir noch einen Aufenthalt bei einem Naturschwimmbecken, das wie ein Aquarium wirkte. Überall kleine farbenfrohe Fische in kristallklarem Wasser, die hier bei Flut reingespült werden. Nach der Erfrischung im Naturschwimmbecken liefen wir weiter zum Löwenstrand. Den weiteren Weg kannte ich bereits von meinem früheren Besuch hier vor Ort. Endpunkt ist die Info- und Kontrollstation des Nationalparks an der Baía do Sueste.